Unwettereinsätze - Menschenrettung
Technischer Einsatz
Datum: | Samstag - 22.08.2020 |
Einsatzleiter: | OBI Hofstetter Christian / BI Lainer Hannes |
Einsatzkräfte: | 62 |
Einsatzende: | 23:30 Uhr |
Um 16:44 Uhr wurde die Feuerwehr zu einem Murenabgang auf der B 163 Bereich "Hallmoossäge" alarmiert. Während der Anfahrt der Feuerwehrkräfte spitzte sich die Lage dramatisch zu! Über Notruf wurde gemeldet, dass ein Pkw mit mehreren Insassen von einer Mure erfasst wurde und Personen mit Kleinkindern eingeschlossen sind. Durch den Einsatzleiter wurde daraufhin die Alarmstufe erhöht und weitere Mannschaft nachalarmiert. Kräfte der Feuerwehr Wagrain waren zu diesem Zeitpunkt bereits im Unwettereinsatz und wurden sofort von der LAWZ mit Priorität zur Unterstützung zu dieser Einsatzstelle beordert. Eine Zufahrt war aber aufgrund weiterer Murenabgängen und der dadurch durch Geröllmassen verlegten B 163 von Wagrain aus nicht möglich. Ebenso konnte die Einsatzstelle von St.Johann aus nicht erreicht werden. Eine Erkundung durch den Einsatzleiter wurde zu Fuß über die Straßenböschung durchgeführt. Dabei konnte festgestellt werden, dass mehrere Fahrzeuge zwischen zwei Muren eingeschlossen waren, eine unmittelbare momentane Gefährdung aber nicht bestand. Der gesamte Bereich konnte aber nicht eingesehen werden, eine Kontaktaufnahme durch Zuruf war ebenfalls nicht möglich. Als Einsatzmaßnahme wurde daher Mannschaft mit einem geländegängigen Fahrzeug über einen Güterweg und weiter über eine Forststraße zur Einsatzstelle dirigiert. Mittlerweile erreichte auch eine Polizeistreife über Umwege die Einsatzstelle von Wagrain aus und übernahm die Koordinierung der Evakuierung der Personen. Ein Teil wurde zu Fuß nach Wagrain begleitet, ein weiterer Teil, darunter eine Mutter mit Kleinkind, mit dem geländegängigen Feuerwehrfahrzeug über den gleichen Weg wie der Anmarsch nach St. Johann gebracht. Sämtliche gerettete Personen wurden im Feuerwehrhaus St.Johann und Wagrain vom Roten Kreuz übernommen und betreut. Während des gesamten Einsatzes waren an der Einsatzstelle ein Notarztteam und Rot Kreuz Mannschaft anwesend.
Nach Abschluss der Personenrettung wurde mit schwerem Gerät begonnen, eine Verklausung bei einer Brücke zu beseitigen und die Straße von den Geröllmassen zu räumen. Diese Arbeiten mussten aber aufgrund einer weiteren Gefährdung durch Starkregen und weitere Murenabgänge abgebrochen werden. Nach Absprache mit dem Einsatzleiter wurden die Arbeiten darauf beschränkt, einen Geröllwall aufzubauen und den über die Ufer getretenen Bach von einem Gewerbeobjekt abzuleiten. Eine Totalsperre der B 163 auf unbestimmte Zeit wurde veranlasst.
Weitere Einsatzstellen waren überflutete Keller verteilt auf das gesamte Stadtgebiet und ein neuerlicher Murenabgang auf die L 109. Einsatzmaßnahmen bei diesem Murenabgang waren die Sperre der L 109 und die Anforderung eines Radladers aus einem nahe gelegenen Steinbruch sowie die Kürzung riesiger Baumstämme durch einen Motorsägentrupp. Durch den Radlader wurden die Geröllmassen von der Fahrbahn geräumt und im Anschluss die Fahrbahn mittels Hochdruckrohr gereinigt. Nach Abschluss der Arbeiten konnte die Straße wieder für den Verkehr frei gegeben werden.
Eine weitere Erkundung der Gesamtlage erfolgt am Folgetag.