Chronik
Die Geschichte der Feuerwehr St. Johann
In diesen 125 Jahren Feuerwehrgeschichte haben Feuerwehrmänner aus St. Johann immer wieder ihren Beitrag für die Entwicklung des Feuerwehrwesens im Bezirk und Land geleistet. Stellvertretend für alle anderen seien aus letzterer Zeit Ortskommandant Sepp Reiter als Abschnittskommandant, Ortskommandant Peter Präauer als Abschnitts- und Bezirkskommandant genannt. Peter Präauer wirkte auch in Landes- und Bundesausschüssen mit und war auch Landeskommandant-Stellvertreter. Auch viele Bezirkssacharbeiter z.B.: Funkbeauftragter, Schriftführer, Strahlenschutzbeauftragter und Pressereferent wurden und werden von der FF St. Johann gestellt.
Kommandanten
1873 - 1877 1877 - 1907 1907 - 1911 1911 - 1913 1913 - 1926 1926 - 1936 | Heinrich Gierth Franz Prem Franz Prem jun. Franz Lechner Mathias Schwaiger Virgil Bernhofer |
1936 - 1940 1940 - 1943 1943 - 1945 1945 - 1951 1951 - 1964 1964 - 1974 | Franz Höhenwarter Jakob Moser Ernst Pilotto Franz Höhenwarter Ernst Pilotto Sepp Reiter |
1974 - 1989 1989 - 1994 1994 - 2009 2009 - 2023 seit 2023 | Peter Präauer Anton Pilotto Wilhelm Muthwill Johann Überbacher Marcel Pfisterer |
Seit mehr als 130 Jahren "Allzeit bereit"
Neuanschaffung eines KLFA (Pumpe II).
Das neue Fahrzeug auf 5,5t Fahrgestell bietet dank wechselbarer Container im Heck die Möglichkeit über die Grenzen eines Pumpenfahrzeuges hinweg eingesetzt zu werden. Es kann mit Ausrüstung zur Beseitigung von Ölspuren, der Bekämpfung von Hochwasser, dem Transport von Atemluftflaschen oder, dem Namen entsprechend, mit einem absetzbaren Saugstellenblock als Pumpenfahrzeug binnen kürzester Zeit bestückt und einsatzbereit gemacht werden.
Somit ergibt sich ein weiterer Ausbau des Fuhrparks in Richtung technischer Einsatz.
Nach 25 Jahren im Dienst der Feuerwehr St. Johann wird das TLFA 4000 (Tank I) durch einen Nachfolger der modernsten Fahrzeuggeneration abgelöst.
Das ELF-Pongau wird durch den LFV Salzburg ebenfalls erneuert und wieder in St. Johann stationiert. Das neue Fahrzeug bietet der Einsatzleitung vor Ort die Möglichkeit der Kommunikation zu sämtlichen Einsatzorganisationen, nicht zuletzt dank TETRA-Funk.
Der Zubau an das bestehende Feuerwehrhaus ist bezugsfertig. Darin untergebracht sind die Stützpunktgeräte Ölwehr, Boot, Waldbrandausrüstung sowie die neu hinzugekommene Hochleistungspumpe. Weiters wird ein Lastfahrzeug (VFA; Last St. Johann) vom Landesfeuerwehrverband in St. Johann stationiert. Dieses kommt hauptsächlich als Zugfahrzeug für die vielen Stützpunktanhänger sowie als Transporter für diverse Geräte zum Einsatz. Um die Be- und Entladung dieses Fahrzeuges zu erleichtern ist es mit einer hydraulischen Ladebordwand sowie einem Ladekran ausgestattet.
Das schwere Rüstfahrzeug (SRF) Baujahr 1988 ist am Ende seiner Dienstzeit angelangt und entspricht nicht mehr den modernen Anforderungen. Ersetzt wird es durch eins neues SRFKA (schweres Rüstfahrzeug mit Kran; Rüst St. Johann). Dieses Fahrzeug ist mit schwerem Bergegerät (hydraulischer Rettungssatz, Hebekissen,…) sowie einem Ladekran ausgerüstet. Auch das SRFKA ist ein überörtliches Einsatzgerät und als solches für den gesamten Bezirk Pongau verfügbar.
Die Ölwehr wird erneuert. Das gesamte Ölwehrsystem wird auf einem neuen Anhänger aufgebaut und mit mehr Zusatzausrüstung ergänzt.
OFK Willi Muthwill tritt nach 15 Jahren an der Spitze der Feuerwehr nicht mehr zur Wiederwahl an. Nachfolger wird der bisherige OFK-Stv. Hans Überbacher.
Die Drehleiter (DLK 23-12) Baujahr 1983, welche in den letzten Jahren schon massiv von technischen Problemen gebeutelt war, kann durch eine hochmoderne Teleskopmastbühne (TB 32; Bühne St. Johann) der Firma Metz ersetzt werden. Dieses Fahrzeug dient als Stützpunktfahrzeug auch für die umliegenden Nachbargemeinden. Gemeinsam mit der in Bischofshofen stationierten Drehleiter kann der Salzachpongau auf einen perfekt ergänzten Fuhrpark im Bereich der Hubrettungsfahrzeuge zurückgreifen.
Die Waldbrandausrüstung des Bezirkes wird auf einen neuen Anhänger aufgebaut und verbleibt in neuer Form weiter am Standort St. Johann. Erstmals wird hier die allgemeine Ausrüstung sowie die Waldbrandhochdruckspritze auf einem Fahrzeug vereint.
Wirtschaftsgebäude in Vollbrand. In den frühen Morgenstunden des 25. Februar erhellt Feuerschein die Ortsteile Einöden und Urreiting. Das Stallgebäude des Höchbauern steht in Vollbrand. Beim Eintreffen des ersten Fahrzeuges ist die Wärmedämmung des neben dem Stall liegenden Wohnhauses bereits geschmolzen, der Brand droht überzugreifen. Die Kräfte der Alarmstufe 4 (Bischofshofen und Schwarzach) sind notwendig um das Wohnhaus zu halten, was letztendlich auch gelingt. Atemschutztrupps können kurz vor dem Einsturz noch 14 Tiere aus dem Stall retten.
Großbrand im Stadtzentrum. Am 16. Oktober gerät die Küche einer Wohnung in der Hauptstraße in Brand. Binnen kurzer Zeit steht die gesamte Wohnung in Vollbrand und das Feuer greift bereits auf den Dachstuhl über.
Der folgende Großeinsatz der Feuerwehren St. Johann und Bischofshofen verhindert ein Übergreifen des Feuers auf Nachbarobjekte. Durch den gezielten Einsatz kann der Wasserschaden gering gehalten werden und die Bewohner können bereits nach kurzen Sanierungsarbeiten zurückkehren.
Bereits rund einen Monat später, am 25. November der nächste Großbrand. Der Gasthof Alpenrose im Untersteinerweg gerät in Brand. Wieder wird Unterstützung aus Bischofshofen benötigt. Hinzu kommt diesmal auch die Feuerwehr aus Schwarzach. Aufgrund der enormen Rauchentwicklung, welche im ganzen Obermarkt wahrnehmbar ist, kann auch der Aussenangriff nur unter schwerem Atemschutz durchgeführt werden. An einen Innenangriff ist wegen der akuten Einsturzgefahr nach kurzer Einsatzdauer nicht mehr zu denken. Trotz größter Bemühungen der Einsatzkräfte bleibt vom Gebäude nur ein Totalschaden.
Nach 32 Jahren im Einsatzdienst wird das schwere Löschfahrzeug durch ein neues LFA (Pumpe I St. Johann) ersetzt. Besonderheit bei diesem Fahrzeug ist die Schlauchlegevorrichtung für rund 800m B-Druckschlauch sowie der hydraulische Rettungssatz. Dieses Fahrzeug kommt ab sofort sowohl bei technischen Einsätzen als auch bei Bränden zum Einsatz. Somit bildet es die ideale Ergänzung zum bestehenden Fuhrpark der Wehr.
Der Mannschaftstransporter (MTF) wird erneuert. Ein Ford Transit mit neun Sitzplätzen und Hochdach wird angeschafft.
Das „Jahrhunderthochwasser“ im August hält die österreichischen Feuerwehren auf Trab. Zwar wird St. Johann nicht ganz verschont, jedoch halten sich die Schäden, im Vergleich zu anderen Regionen Österreichs, glücklicherweise in Grenzen. In den Folgetagen rücken Kräfte aus St. Johann sowohl nach Golling als auch nach Rohrendorf bei Krems aus um die dortigen Kameraden bei den Aufräumarbeiten, in den teilweise schwerst verwüsteten Ortschaften, zu unterstützen.
Ein neues Tanklöschfahrzeug (TLFA 3000; Tank II St. Johann) wird in Dienst gestellt. Dieses ersetzt den in die Jahre gekommen Tankwagen. Zur besonderen Ausstattung des Fahrzeuges zählen das automatische Schaummischsystem sowie der fernsteuerbare Dachwasserwerfer. Dieser sollte sich bereits bald als äußerst wichtig erweisen.
Dichter schwarzer Rauch wälzte sich, weithin sichtbar, am 13. Juni aus den Oberlichten der Lagerhalle des Abfallwirtschaftshofes Fa. Höller in Urreitung.
In einem Großeinsatz unserer Wehr, mit Nachbarschaftshilfe aus Bischofshofen und Schwarzach, begann man mit der Begrenzung der Gefahr. Die Möglichkeit des Auftretens von giftigen Gasen durch die chemische Reaktion des Löschwassers mit dem brennenden Abfall bzw. durch den Brand an sich, stellte die erste große Gefahr dar. Die zweite Gefahr war die mögliche Einsturzgefahr des Kuppeldaches der Halle, von deren Konstruktion sich bereits einige Teile gelöst hatten und heruntergestürzt waren.
Eingeengt in der Sicht durch die Schutzmasken des schweren Atemschutzes und fast blind durch die starke Rauchentwicklung, leisteten die Feuerwehrmänner bei der Aufbringung des Schaumteppichs am Brandherd absolute Schwerstarbeit. Auf Grund des raschen und höchst professionellen Einsatzes konnte die Schadenshöhe in Grenzen gehalten werden.
Das Bezirkseinsatzleitfahrzeug (ELF; Kommando Pongau) wird erneuert. Ausgerüstet nach dem modernsten Stand der Technik ist dieses Fahrzeug im ganzen Bezirk unterwegs, um bei Großeinsätzen bzw. auch bei Übungen die örtliche Einsatzleitung zu unterstützen.
Ende Juni brannte das Wirtschaftsgebäude des Vorderellmaubauern in der Ginau zur Gänze ab. Durch Mithilfe der FF Wagrain konnte jedoch das Wohnhaus gerettet werden.
Als Ersatz für den alten Landrover wird mit dem Kleinlöschfahrzeug (KLF) Landrover Defender wieder ein geländetaugliches Fahrzeug in Dienst gestellt. Besonders für die Behelfszufahrten auf den umliegenden Bergen ist dieses Fahrzeug absolut notwendig.
In den Morgenstunden des 28. April mussten die Feuerwehrleute hilflos zusehen, wie das Kohlmaisgut in Einöden niederbrannte.
Nachdem für Tanklöschfahrzeuge keine Zufahrtsmöglichkeit bestand, konnte der Löschwasserbedarf nur mit an Traktoren angekoppelten Güllefässern durchgeführt werden. Unglücklicherweise konnten nicht genügend Güllefässer in der erforderlichen Zeit aufgetrieben werden. Das erste Fass stand erst nach über einer Stunde zur Verfügung. Wegen der großen Entfernung konnte auch keine Wasser-Zubringerleitung gelegt werden. Da konnte auch die Nachbarschaftshilfe der Wehren aus Bischofshofen und Pfarrwerfen das Blatt nicht mehr wenden.
Die SAFE übergab der Feuerwehr, auf Grund der in Betrieb gesetzten Erdgas-Pipeline, einen 250 kg Pulverlöschanhänger für den Einsatz bei Gasgebrechen.
Am 24. April brannte das Kendlgut am Rettenstein. Mit der Feuerwehr Wagrain wurde ein Pendelverkehr für den Wasserbezug aufgebaut. Erstmals wurde das Becken der neu errichteten Beschneiungsanlage als Löschwasserlieferant herangezogen. Dennoch konnte auch das Wohnhaus wegen des starken Windes und des Wassermangels nicht gerettet werden. Die schweren Sturmschäden erforderten am 5. Juli umfangreiche Aufräumungsarbeiten im gesamten Ortsgebiet. Um 22.08 Uhr mussten die gestressten Feuerwehrleute noch zum Brand der alten Buchauhütte am Gernkogel ausrücken. Am 18. August brannte das Wirtschaftgebäude des Reitbauern. Dabei wurde der Stall gänzlich zerstört.
Ende Jänner löste den alten, geschenkten VW-Bus ein neuer Ford-Bus ab. Damit kann die Feuerwehrjugend und die Mannschaft besonders verkehrssicher transportiert werden. Am 16. Dezember bewährte sich die Drehleiter bei der Hilfeleistung für die Feuerwehr Badgastein beim Großbrand des Hotels Bellevue.
Zum Floriansfest stationierte der Landesfeuerwehrverband einen großen Anhänger mit einer Ölsperre. Damit wurde die Möglichkeit geschaffen, auf der Salzach treibendes Öl gezielt ans Ufer leiten zu können, um es abzusaugen. Weiters kann das Öl eingeschlossen, und mit Bindemittel versehen, abgeschöpft werden. Mit großer Freude konnte auch ein neues Tanklöschfahrzeug (Tank 1) seiner Bestimmung übergeben werden.
Der Stall des Rothofbauern brannte am 8. Januar bei einer Außentemperatur von -17 Grad bis auf die Grundmauern nieder. Vier Tage später entwickelte sich der Vollbrand eines stehenden LKW\'s zu einer äußerst gefährlichen Lage: Nachdem man bei den Löscharbeiten eine Gasheizung festgestellt hatte, wurden auf der brennenden Ladefläche zwei weitere Gasflaschen gesichtet. Nach massiver Wasserkühlung konnten diese, unter Lebensgefahr, unversehrt geborgen werden.
Am 24. April erleuchteten die Flammen beim Brand des alten Hahnbaumhotels weithin das Salzachtal. Da kein lokaler Wasserbezug zur Verfügung stand, musste im Pendelverkehr mit zahlreichen Tanklöschfahrzeugen aus St. Veit, Schwarzach, Wagrain, Werfen, Bischofshofen, Goldegg und Lend-Dienten das Löschwasser zum Brandobjekt gebracht werden. Zusätzlich half eine private Firma aus Dienten mit einem 20.000 Liter Tankwagen bei der Wasserbringung. Ein 5000 Liter Gastank hinter dem Haus erschwerte wegen der Explosionsgefahr zusätzlich die Löscharbeiten. Wegen der im Haus verbrannten radioaktiven Rauchmelder musste ein Strahlenschutztrupp aus Salzburg zur Auffindung ausrücken.
Zur Komplettierung der Fahrzeugausstattung für den technischen Einsatz wurde vom Landesverband im neuen Feuerwehrhaus ein schweres Rüstfahrzeug für den gesamten Bezirk stationiert.
Nach raschem Baufortschritt konnten ab 3. November die bisher getrennt untergebrachten Züge das neue Feuerwehrhaus beziehen. Alle technischen Großgeräte, bisher an fünf Standorten untergebracht, sind jetzt zentral und rasch verfügbar.
Der Ausblick auf das lang ersehnte neue Feuerwehrhaus wird langsam konkret. Nach mehreren Verhandlungen wird das geeignete Grundstück im Bereich der Pöllnstraße gefunden und am 30. April endlich die Bauverhandlungen durchgeführt.
Zum Fest unseres Schutzpatrons, des Hl. Florian, wurde die Feuerwehrjugendgruppe St. Johann gegründet. Da die technischen Einsätze im Bezirk ständig zunahmen, stationierte der Landesfeuerwehrverband ab 12. Juni bei der Stützpunkt-Feuerwehr St. Johann ein Kranfahrzeug, das im gesamten Bezirk zum Einsatz kommen kann. Der akute Platzmangel erzwang die vorläufige Einstellung bei der Fa. Tautermann in Reinbach.
Als Jahresauftakt äscherte eine verirrte Silvesterrakete das Wirtschaftsgebäude des Gutes Stalln am Bühel ein.
Am 24. März äscherte ein fürchterlicher Großbrand das Dachgeschoß des Hotels Prem, Gründungslokal des Salzburger Feuerwehrverbandes, ein. Der erforderlich massive Wassereinsatz zerstörte schlussendlich das Gebäude vollständig. Kinder hatten aus den Zimmern im Dachgeschoß kleine Knallkörper auf das Dach geworfen. Diese rollten in Dachrinnen und entzündeten dort trockenes Laub. Dieses kleine Feuer breitete sich unbemerkt unter das Dach aus.
Um 17.45 Uhr wurde die leichte Rauchentwicklung von Anrainern bemerkt und die Feuerwehr verständigt. Mit Hilfe der neuen Drehleiter wurde das Feuer in den Dachrinnen schnell unter Kontrolle gebracht. Es hatte den Anschein als wäre damit der Brand gelöscht. Unbemerkt hatte das Feuer jedoch unter der Dachhaut genügend Nahrung gefunden und breitete sich rasch aus. In den doppelten Tramböden, in den in die Dachschräge eingebauten Zimmern mit unzähligen Hohlräumen und in den Wandkonstruktionen aus doppelter Holzschalung, mit leicht brennbarem Material zur Isolierung gefüllt, entwickelte sich rasch eine große Hitze. Im Gebäude selbst waren bei den Löschversuchen keine Flammen zu sehen. Durch Abtasten der heißen Wände wurden die Brandherde geortet und durch eingeschlagene Stellen bekämpft. Die Hitze im Inneren der Wandkonstruktion verdampfte das eingespritzte Wasser sofort und einige Feuerwehrleute wurden durch den heißen Dampf verletzt. Zusätzlich erlitten etliche Feuerwehrmänner durch den Funkenflug im Nackenbereich Verbrennungen. Durch die doppelwandige Fußbodenkonstruktion entstand ein Kamineffekt, der von außen und innen nur mehr mit massivstem Wassereinsatz bekämpft werden konnte.
Bis zum Einsturz der Decken- und Bodenkonstruktion benötigten die Atemschutzmannschaften 264 Atemluftflaschen. Trotz des zweitägigen Einsatzes von 157 Mann und 2069 Einsatzstunden brannte das Dachgeschoß komplett aus. Hingegen konnten die unmittelbar angrenzenden Gebäude vor dem Brand geschützt und erhalten werden.
Drei Feuerwehrmänner erwarben das Feuerwehrleistungsabzeichen in Gold erstmals in Salzburg und absolvierten damit die Feuerwehrmatura. In Gemeinschaftsfinanzierung mit den Nachbarschaftsgeimeinden wurde eine Drehleiter angekauft und ab 3. April in Dienst gestellt. Im Juli wurden durch Hochwasser und Murenabgang im Schnürholzgraben mehrere PKW verschüttet. Im August verbrannten mehrere Haustiere beim Brand des Storchbauerngutes. Am Heiligen Abend brach im Premkino ein Brand aus. Der Kinobetrieb wurde danach eingestellt.
Am 26. Juni feierte der Landesfeuerwehrverband Salzburg sein 100jähriges Bestehen im Gründungslokal von 1881, dem Gasthof Prem in St. Johann. Dabei wurde auch ein Leistungswettbewerb abgehalten. In Zusammenhang mit dem Auf- und Ausbau des landesweiten Nachrichtenwesens wurde im Gemeindegebäude die Bezirksnachrichtenzentrale errichtet und von LH-Stv Katschthaler und Landesfeuerwehrkommandant Ing. Harald Ribitsch ihrer Bestimmung übergeben. Gleichzeitig erfolgte die Übergabe des Bezirkseinsatzleitfahrzeuges (KDO Pongau) an die Gemeinde. Zur weiteren Verbesserung der Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen wurde für die Pumpe 1 ein hydraulisches Rettungsgerät angekauft und eingebaut.
Beim Brand des Elternhauses von Weltmeisterin Annemarie Pröll wurde von unserer Wehr am 6. Februar Nachbarschaftshilfe geleistet.
Beim Brand des Holzlehengutes am Sterngüterweg froren die Wasserschläuche bei der tiefen Temperatur von -20 Grad ständig zu. Sie mussten zum Auftauen wie Stangen über die Glutnester gehalten werden.
Das 100jährige Gründungsfest wurde im September von 54 aktiven und 4 nicht aktiven Feuerwehrmännern gefeiert. Die Feuerwehr erhielt aus diesem Anlass auch eine neue Fahne. Am 22. September erfolgte die Festsitzung im Festsaal der Marktgemeinde und am 23 September gestaltete man den Festzug mit Fahnen und Fahrzeugweihe. Dabei wurde ein neues Rüstflöschfahrzeug seiner Bestimmung übergeben. Die vorgebaute Seilwinde verbesserte die Hilfeleistungsmöglichkeiten bei Verkehrsunfällen wesentlich. Während der Feierlichkeiten brach ein Großbrand im Wirtschaftsgebäudes beim Lanzinger aus. Dank der Nachbarschaftshilfe der Wehren aus Bischofshofen und Wagrain konnte unsere Wehr ihre Feierlichkeiten ungestört fortsetzen.
Bei der Florianiübung im Jahre 1966, als Brandannahme wurde ein Großfeuer im Pöllnhof simuliert, wurde ein Feuerwehreinsatz in St. Johann erstmals zur Gänze mittels der neuen Funkgeräte geleitet.
Abgesehen von vielen Hochwassereinsätzen in der Vergangenheit hatte die Feuerwehr im Jahre 1953 auf diesem Gebiet Hochsaison. Die Scheucher-Schmiede wurde von einer Mure stark in Mitleidenschaft gezogen. Hochwasseralarm wurde außerdem beim Einödenbach, bei der Klammrestauration und im Arthurwerk gegeben.
Ein während der letzten Kriegstage bei Altenmarkt stehen gelassener Feuerwehrrüstwagen wird aus dem Zauchbach geborgen und repariert.
In diesem Jahr kam die Feuerwehr kaum zur Ruhe. Wiederholt mussten die Wehrmänner Bombeneinsätze in Salzburg und Bischofshofen leisten. Der große Brand in Wagrain im Herbst 1943, dem mehrere Häuser zum Opfer fielen, sah die St. Johanner Feuerwehr wieder an vorderster Front.
Am 22. Dezember dieses Jahres bricht in der Lodenfabrik Höttl ein Großbrand aus, dem im dritten Geschoß sämtliche Webstühle zum Opfer fallen. Der Brandeinsatz war insofern besonders schwierig, als bei der herrschenden Kälte von minus 20 Grad Celsius nicht nur die Wasserschläuche in kürzester Zeit bocksteif waren, auch die durchnässten Feuerwehrmänner glichen bald wandelnden Eiszapfen.
Nach dreijähriger Pause erhält der erste Zug im alten Stall des Gasthofes Prem endlich wieder eine provisorische Zeugstätte.
Als erstes selbstfahrendes Fahrzeug erwirbt die Feuerwehr ein altes Rettungsauto, das zu einem Rüstwagen umgebaut wird.
Nach wie vor unterhält die Feuerwehr auch eine Rettungsabteilung, die seit längerem motorisiert ist, aber unabhängig von der Löschmannschaft agiert. Später entstand daraus die Rettungskolonne des Roten Kreuzes.
Der erste Zug im Oberen Markt verliert seine Zeugstätte.
Die neu angeschaffte Motorspritze leistete beim Marktbrand in Wagrain beste Dienste und die Wehr wurde für ihren Einsatz mit Lob überhäuft, wie den Zeitungen zu vernehmen war.
In diesem Jahr beginnt für die Feuerwehr durch die Anschaffung einer von Pferden gezogenen Motorspritze, hinsichtlich der Ausrüstung, eine neue Ära. Allerdings ist das Gerät vorerst auch Zankapfel der Züge des oberen und unteren Marktes. Jeder will die Spritze für sich.
Schwer getroffen wurde die Feuerwehr durch den Kriegsausbruch. Dem Aufruf an die Front mussten 54 Mitglieder Folge leisten. Allerdings konnten die Lücken durch Eintritte älterer St. Johanner zum Teil wettgemacht werden. Der Krieg brachte es mit sich, dass innerhalb der Feuerwehr eine Sanitätsabteilung gegründet wurde.
Ein schwerer Brandeinsatz in diesem Jahr war am 12. Februar die Bekämpfung des in einer Dampfsäge in Bahnhofsnähe ausgebrochenen Feuers. Dem schnellen Einsatz der Wehr war die Rettung der umstehenden Holzhütten zu danken. Mit Mühe konnte eine Explosion des Dampfkessels verhindert werden. Am 29. / 30. März beteiligte sich die Wehr an den Löscharbeiten beim großen Huberwirtbrand in Bischofshofen. Von den zahlreichen Bränden in diesem Jahr verdient der Brand des Klockerhofes im Naglerdörfel Erwähnung. Eine einmalige Leistung für damals war die Legung einer 700 Meter langen Schlauchleitung zum Brandplatz, wobei zwei Relaispumpen eingeschalten wurden.
In diesem Jahr kamen erstmals zwei Hydranten für den Löschwasserbezug zum Einsatz. Hauptmann Prem wurde zum Pongauer Gauvertreter der Feuerwehren gewählt.
Auf Anregung der Feuerwehr wurde von der Gemeinde eine neue Feuerlöschordnung beschlossen, die jeden Hausbesitzer des Marktes verpflichtete, pro Hausnummer einen Mann für die Freiwillige Feuerwehr zu stellen und entsprechend auszurüsten.
Die Pionierarbeit der St. Johanner auf dem Gebiet des Feuerwehrwesens wurde auch auf Landesebene anerkannt. Es kam daher nicht unerwartet, dass der Markt zum Gründungsort des Landesfeuerwehrverbandes wurde und am 26. Juni in St. Johann der 1. Landesfeuerwehrtag stattfand.
Für ihren vorbildlichen Einsatz bei einem Großbrand in Radstadt erhielt die Freiwillige Feuerwehr von einer Versicherungsgesellschaft ein Spende von 50 Talern.
Die Ausrüstung der Feuerwehr wurde durch den Ankauf eines zwölfsitzigen Mannschaftswagens ergänzt. Außerdem wurde die alte Kastenspritze mit Genehmigung der Landesregierung in eine Saugspritze umgebaut. Ihre Einsatzbereitschaft bewies die Wehr bei einem Brand in Bischofshofen : innerhalb von fünf Minuten war die Mannschaft ausfahrbereit.
Die ersten Brandeinsätze der Feuerwehr St. Johann sind im Protokollbuch erst im Jahre 1876 vermerkt und zwar am 22. April ein Dachbrand auf dem Lämmerhoferhaus und am 19. Dezember ein Zimmerbrand beim Bachlwirt. In diesem Jahr wird Franz Prem neuer Feuerwehrhauptmann und die Wehr beteiligt sich mit 28 Mann am Gründungsfest der Freiwilligen Feuerwehr Radstadt.
Eine große Sorge der Feuerwehr war im Bedarfsfalle die Wasserversorgung im Oberen Markt, wo kein größeres Gewässer zur Verfügung stand. Die Gemeinde ließ deshalb mehrere Wasserreservoire anlegen. Die Wassermenge aus allen Reservoiren zusammen sorgte im Ernstfall zwei bis drei Stunden für Löschwasser
Vom ersten Tag an stand jedoch eine neue Feuerwehrspritze auf der Wunschliste der Mannschaft an vorderster Stelle. Die Feuerwehr wurde dabei von der damals durch den Marktbrand nicht gerade reichen Bevölkerung in dieser Hinsicht nicht im Stich gelassen. Zum Preis von 640 Taler konnte dank der vielen Spenden und der Unterstützung der Gemeinde und Bezirksverwaltung bei der Firma Jank in Leipzig alsbald eine Abprotzspritze mit Saugwerk, 130 mm Zylinderweite und 30 Meter Druck sowie 6,80 Meter Saugschläuchen angeschafft werden. Die Spritze wurde am 4. Mai 1874 übergeben. Mit der Spritze wurden weiters 60 Meter Druckschlauch in vier Stücken geliefert. Der Transport der neuen Spritze von Salzburg - bis dahin erfolgte die Lieferung mit der Bahn - nach St. Johann übernahm Fuhrwerksunternehmer Franz Prem, der gemeinsam mit Lorenz Straubinger der Feuerwehr auch eine 10 Klafter hohe Schubleiter zum Geschenk machte.
An Leitern besaß die Feuerwehr hinaus vier Hakenleitern und drei bei der Firma Rosenbauer in Linz angekaufte Dachleitern nebst 9,20 Meter Strickleiter. Ein zweirädriger Schlauchwagen war von Herrn Rosian gespendet worden. Das Bedürfnis nach einer Zeugstätte konnte ebenfalls gestillt werden. Die Gemeinde ließ die Hälfte des von ihr gekauften Scharlerhauses dafür adaptieren.
Straff war die Organisation in der damaligen Feuerwehr. Das Ziel eines Feuerwehrmannes war die Aufnahme in die Steigerrotte, die aus dem Rottenführer, dem Hornisten und sechs Steigern bestand. Aufgenommen wurde aber nur der, der die Steigerprobe befriedigend bestand. Der Obere Markt und der Vormarkt stellten je die Hälfte der Mannschaft in der Steigerrotte. Dann gab es noch zwei Spritzenrotten, von denen die eine aus Bewohnern des Oberen Marktes und die andere aus Vormarktbewohnern bestanden. In der vierten Rotte, der sogenannten Schutzrotte, waren aller Feuerwehrmänner mit einem Alter von über 45 Jahren vereint.
Von Bränden blieb der Markt im ersten Jahr des Bestehens der Feuerwehr verschont. Abgesehen von den Übungen wurden die Wehrmänner erstmals am 6. Juni 1874 aufgeschreckt, als Rauchschwaden einen größeren Brand in Wagrain vermuten ließen. Bei der Grubhöhe konnten die zwei Spritzen jedoch wieder umdrehen, da der Rauch glücklicherweise nur von einem Abfallhaufen stammte.
Ihr Gründungsfest veranstaltete die Freiwillige Feuerwehr St. Johann dann am 16. August 1874. Zu den Feierlichkeiten waren zwei Feuerwehrmänner aus Salzburg und 20 Wehrmänner aus Saalfelden als Gäste erschienen, die von den Leistungen der St. Johanner bei einer Schauübung am damaligen Bachlhaus beeindruckt waren. Darüber hinaus hätte das Fest im Zeichen von Verhandlungen mit Vertretern der St. Johanner Nachbargemeinden wegen der Gründung eines Feuerwehrbezirkes und über Fragen der Feuermeldung stehen sollen, doch die Nachbargemeinden hatten keine Delegierten entsandt.
Pionierarbeit leisteten die St. Johanner jedoch durch eine beim Fest beschlossene Eingabe an den Salzburger Landtag wegen Erlass einer Feuerpolizeiordnung. Der Eingabe wurde entsprochen und ein Ausschuss mit der Ausarbeitung eines Entwurfes betraut. Am 13. August nahmen 15 Mann der St. Johanner Feuerwehr an einer großen Übung in der Landeshauptstadt teil.
Schon zu Beginn des Jahres 1873 hatte sich eine Bürgerversammlung und der Gemeindeausschuss mit dem Problem der Feuerwehrgründung befasst. Zur Realisierung des Planes fehlte jedoch eine Persönlichkeit mit Erfahrung im Bereich des Feuerwehrwesens. Wie gerufen kam daher der sich in St. Johann ansiedelnde Landtierarzt Heinrich Gierth, seines Zeichens früher Hauptmann der Freiwilligen Feuerwehr Baden bei Wien. Fachlich unterstützt und beraten durch diesen Mann, schritt der von der Gemeinde gewählte und aus den Bürgern Lorenz Straubinger, Franz Schitter, Josef Höttl und Alexander Lechner bestehende Gründungsausschuss der Feuerwehr sofort zur Tat.
Am 6. Juli wurde in einer Sitzung die Angelobung von Mitgliedern beschlossen. Schon am 20. Juli folgte die Gründungsversammlung, bei der sich 51 St. Johanner in den Dienst der guten Sache stellten. Kurze Zeit später waren es bereits 80 Mitglieder, von denen - wie im Feuerwehrprotokollbuch festgehalten - 51 in der Gemeinde heimatberechtigt und 29 fremd waren.
Bei der Ausrüstung der Wehr wurde auf Einfachheit und die in den Städten gewonnenen praktischen Erfahrungen Bedacht genommen. Als Uniform wurden die damals Ledermützen (Linzer Form) und Lederjacken angeschafft, die von den Mitgliedern selbst bezahlt werden mussten.
Trostlos sah es zu Beginn der Aufbauarbeit mit den Löschgeräten aus. Es war lediglich eine alte kaputte Kastenspritze ohne Saugwerk und ohne Federn vorhanden, die von der Gemeinde übernommen wurde und erst repariert werden musste. Die Pumpe wurde mit Lederklappenkolben versehen und auch das alte Handrohr der Pumpe wurde den Erfordernissen der Zeit entsprechend mit einem Metzschen Normalgewinde versehen. Ferner wurde eine Schlauchwelle, ein Strahlrohr mit zwei Mundstücken, 50 Meter Hanfschläuche und 5 Paar Verschraubungen angeschafft. Am 7. August konnte die Feuerwehr schließlich stolz zur ihrer ersten Löschübung ausrücken. Leider musste dabei festgestellt werden, dass die aus Salzburg bezogenen Hanfschläuche nicht ganz entsprachen.
Auch ein zweites Fahrzeug wurde von der Feuerwehr in Dienst gestellt. Es handelte sich um einen Karren für den leichteren Transport. Der Anstrich des Feuerwehrkarrens wurde von Herrn Prähauser gratis durchgeführt. Bei der Hauptversammlung am 1. November wurde Heinrich Gierth zum Kommandanten gewählt.